Mittwoch, 7. Oktober 2015

Der Verein "Attraktives Glauchau e.V."

Das Ziel des Vereins  besteht darin, die Landschaft, die städtebaulichen und architektonischen Besonderheiten der Stadt Glauchau unterstützend zu erhalten, zu nutzen und auszubauen. Damit soll erreicht werden, dass sich die Lebensqualität der Einwohner weiter erhöht, sich die Anziehung der Stadt auf Besucher verstärkt, die wirtschaftliche Entwicklung gefördert wird.

"Attraktives Glauchau e.V." sieht sich der Tradition des 1875 gegründeten "Verschönerungsvereins zu Glauchau" verpflichtet.

Verschönerungsverein
 
Bemerkenswert ist, dass das bewusste Gestalten der Stadtlandschaft Glauchaus nicht von der Schönburgischen Herrschaft und auch nicht von der städtischen Verwaltung ausging, sondern auf eine Bürgerinitiative zurückgeht - den Verschönerungsverein.


Am 12. August 1875 konstituierte sich im “Theaterlocal” Glauchaus nach den vom Rechtanwalt Friedrich Grimm angeregten Vorbereitungen ein neuer Verein. Er gab sich den Namen “Verschönerungsverein zu Glauchau”.

In seinen Statuten heißt es:

“§ 1 Zweck des Vereins ist die Verschönerung der Stadt Glauchau und ihrer Umgebung.


§ 2 Der Verein sucht diesen Zweck zu erreichen, indem er teils mit seinen Mitteln Verschönerungen ausführt, teils deren Ausführung anregt und fördert, teils die Anlagen schützt und Verunzierungen entgegenwirkt.”

 

Die Gründer nannten von Anfang an den Gründelteich und seine Umgebunga als ersten Bereich, der als Anziehungspunkt für die Glauchauer und die Besucher der Stadt gestaltet werden sollte. Der Teich bestand offenbar schon lange Zeit an dieser Stelle. In der Trenkmannschen Karte von 1720 ist er enthalten. Allerdings hatte er einige Zeit trocken gelegen.  

Nach Abschluss der Formalitäten begann der Verein sofort, seine in den Statuten genannten Vorhaben umzusetzen. Obwohl die Anlagen noch in ihrem Anfangstadium standen, wurde 1876 das erste Morgenkonzert veranstaltet. Die Tradition dieser Konzerte wurde in den nächsten Jahren beibehalten ebenso wie das Angebot, Parkanlagen und Musik zum freien Eintritt zu genießen.

1883 pflanzte man eine Luthereiche, 1885 eine Bismarckeiche.1884 spendete Carl Hedich eine Säule, die auf der Gründelteichinsel aufgestellt wurde. Das als Spitze die Siegesgöttin Viktoria gewählt wurde, entsprang dem Hochgefühl nach dem Sieg Deutschlands über Frankreich. Die Säule stellte einen Brunnen dar, denn über den Rand der oberen Schale spritze Wasser nach unten. Die Anlage war an Sonntagen und an besonderen Anlässen in Betrieb.






Besonders zu erwähnen ist das Anlagenfest von 1912. Nach der gelungenen mehrtägigen Veranstaltung mit Festzug, Rosenkönigin, Sommernachtsball, Mittagskonzert, Fischerstechen, Illumination usw. war man sich einig, dies in ähnlicher Weise wiederholen zu wollen. Die Erste Weltkrieg sollte dies verhindern.